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Geförderte Projekte 2024

233.000 Euro für Menschenwürde in der Arbeitswelt

Im Jahr 2024 hat unsere Stiftung für 89 Projekte in der Summe 184.501 Euro bereitgestellt. Mit den Förderzusagen konnten wir ein Projektvolumen von 1,9 Mio. Euro möglich machen. Weitere acht Projekte haben wir mit 48.980 Euro über die von uns verwaltete Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt unterstützt.

Eine institutionelle Förderung erhält seit vielen Jahren der Verein TIE Internationales Bildungswerk e. V. für seine transnationale Bildungsarbeit, unter anderem in Südost-Asien, Braslien, Mosambique, Türkei und Deutschland. Von den 89 geförderten Projekten sind 29 von TIE.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat die Stiftung 6,2 Mio. Euro für insgesamt 2037 Projekte bereitgestellt. Hinzu kommen 1,8 Mio. Euro für 37 Projekte, die wir aus dem Treuhandvermögen der Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt gefördert haben.

In der Tabelle unten finden Sie eine Übersicht aller Förderzusagen. Eine kommentierte Übersicht können Sie hier herunterladen. Die geförderten Projekte von TIE finden Sie im TIE-Jahresbericht 2024.

Hier eine Auswahl der geförderten Projekte:

Awareness – als Dienst zum Schutz vor Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt, zum Beispiel in Clubs – fand lange Zeit ausschließlich unbezahlt statt. Veranstalter:innen verstehen Awareness gerne als ein rein politisches Engagement, das nicht vergütet werden muss. Zwei von der Stiftung geförderte Veranstaltungen boten den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, wie bessere Arbeitsbedingungen mit angemessener Entlohnung in der Awareness-Arbeit erreicht werden können. Die Berliner Initiative „Awareness stärken!“ ist ein Zusammenschluss von Personen, die zumindest teilweise als Angestellte oder Honorarbeschäftigte von Awareness-Arbeit leben.
1.920 Euro

Die Initiative Gewerkschaftlicher Arbeitskreis Köln (IGAKK) bereiste mit Kolleg:innen aus verschiedenen Betrieben aus dem Kölner Raum die Türkei. Das Kooperationsprojekt diente dem Austausch zu den Arbeitsbedingungen, der Stärkung und Vernetzung von Arbeitnehmerorganisationen in beiden Ländern und der Sondierung der informellen Gewerkschaftsarbeit in der Türkei. Die Erkenntnisse aus der Reise haben die Teilnehmer:innen über ihre Betriebe bzw. Organisationen sowie das Netzwerk gewerkschaftlicher Arbeitskreise in Deutschland verbreitet. Die IGAKK konnte durch die Reise die Kooperation mit ihren Partner:innen in der Türkei entscheidend festigen.
5.000 Euro

Das Promotionsprojekt nimmt Arbeitsfelder in den Blick, die stark migrantisch geprägt sind. Welche Verbindungen bestehen zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Beschäftigten, die am selben Arbeitsplatz unter häufig höchst unterschiedlichen Bedingungen arbeiten? Ziel der Forschung ist es, Potenziale für gemeinsame Organisierungen in den beschriebenen Arbeitsfeldern zu ermitteln und Erkenntnisse für die gewerkschaftliche Praxis zu generieren. Die Stiftung förderte die Übersetzungen von qualitativen Interviews aus dem Rumänischen ins Deutsche.
2.550 Euro

Gefördert wurde ein Projekt des Vereins Bildung von Unten e.V. aus Berlin zur Selbstverwaltung migrantischer Arbeiter:innen im Bereich des Dienstleistungssektors. Der Verein informiert Migrant:innen über Arbeitsrechte und die Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten. Der Verein ist verbunden mit der Smart Deutschland Genossenschaft. Die Genossenschaft unterstützt selbstständige Beschäftigte. Die Genoss:innen erfahren Unterstützung in ihrer prekären Situation und können sich gegenseitig unterstützen.
4.000 Euro sowie 2.000 Euro für die Entwicklung einer Internetseite

Krankenhäuser werden heute geführt wie Wirtschaftsunternehmen. Das „Bündnis Krankenhaus statt Fabrik“ wendet sich gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens in Deutschland, insbesondere gegen das System der Krankenhausfinanzierung durch Fallpauschalen. Mit einer Aufklärungskampagne informiert es über die politische, ökonomische, medizinische und pflegerische Funktion der Fallpauschalen und die Bedeutung von Markt und Wettbewerb für die Kommerzialisierung des Gesundheitssystems. Die Stiftung hat die Neuauflage der Broschüre unterstützt.
2.500 Euro

Der Verein Internationale Solidarität e.V. in Wiesbaden organisiert seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine humanitäre Hilfe für die ukrainischen Gewerkschaften. Dazu gehören auch Reisen in die Ukraine und Austauschtreffen in Deutschland. Die Stiftung hatte in 2023 eine Reise nach Krywyi Riih unterstützt, im Juni folgte eine Tagung im Berliner IG Metallhaus. Gewerkschafter:innen aus der Stahlindustrie haben sich dort intensiv mit der Entwicklung und Verstetigung von Austauschprojekten zwischen Beschäftigten des Stahlwerks ArcelorMittal in Krywyi Riih, Breme und Eisenhüttenstadt beschäftigt. Dazu gehörte auch der Aufbau von Aus- und Weiterbildung in dem ukrainischen Stahlwerk. Weitere Schwerpunkte waren die Unterstützung der Initiative BeLikeNina von Beschäftigten im Krankenhauswesen und der Studierendengewerkschaft Direct Action in Lwiw.
4.000 Euro

Das Geschäft mit Fluss-Kreuzfahrten boomt, besonders auf der Donau. An Bord der Schiffe bleibt Passagier:innen meist kein Wunsch unerfüllt. An Land bekommen die Gäste die schönsten Plätze zwischen Passau und Wien zu sehen, Klöster, Schlösser, Burgen und Weinberge. Was die Reisenden oft nicht wissen, unter Deck herrschen alles andere als romantische Bedingungen. Berichte der Internationalen Arbeitsorganisation kommen zu dem Ergebnis, dass die überwiegend aus Asien stammenden Beschäftigten einen monatlichen Nettolohn von 800 Euro Arbeit erhalten. Dafür müssen sie meist 280 Stunden arbeiten. Die Arbeitsbedingungen sind auch sonst mies. Die Stiftung hat die Arbeit von zwei Journalisten gefördert. Aus ihrem Rechercheprojekt entstanden sechs Medienpublikationen in drei verschiedenen Formaten (TV, Radio, Text) und drei Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz).
5.300 Euro

Als Rechtsanwalt berät Rupay Dahm Kollektivbetriebe und Genossenschaften im Gründungsprozess, bei der Rechtsformgestaltung und in der Organisationsentwicklung. Im Jahr 2020 gründete er gemeinsam mit anderen die Reinigungskooperative Berlin, ein Reinigungsunternehmen ohne Chef:in. Er gibt sein Wissen über selbstverwaltete Unternehmen in Workshops und Seminaren weiter und möchte durch den von der Stiftung mitfinanzierten Praxisleitfaden das Veränderungspotenzial demokratischer Betriebe und die vielen spannenden bereits existierenden Beispiele so aufzeigen, dass sich Gründer:innen und Interessierte daran orientieren können.
4.000 Euro

Menschenrechte zählen in der Arbeitswelt weniger als andernorts. Das bekommen Kolleg:innen zu spüren, die von Union-Busting und Betriebsratsmobbing betroffen sind. Etwa wenn ihr Chef mit übler Nachrede, Abmahnungen, Kündigungen und Psychoterror gegen sie vorgeht, weil sie sich für bessere Arbeitsbedingungen und Mitarbeiter:innenrechte im Betrieb eingesetzt haben. Die Täter gehen dabei mit wenigen Ausnahmen straffrei aus, obwohl das Betriebsverfassungsgesetz die Behinderung der Arbeit von Betriebsräten unter Strafe stellt. work watch bietet Hilfestellungen für Betroffene an. Sie reichen von individueller Beratung beim Aufbau von Gegenwehr im Betrieb bis hin zu regionalen und bundesweiten Öffentlichkeitskampagnen, häufig in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften. work watch erhält für die Jahre 2024 bis 2026 eine Organisationsförderung durch die Stiftung.
27.000 Euro

Labournet.tv ist ein Online-Archiv für Filme aus der Arbeiter:innenbewegung. Zugleich ist es ein Kollektiv aus drei Frauen, die voller Begeisterung Kämpfe am Arbeitsplatz und auf der Straße filmen. In Zusammenarbeit mit dem Zoff Kollektiv und CodeRat hat labournet.tv eine neue Webseite entwickelt. Die Internetpräsenz bildet künftig die gesamte Palette der Arbeit von labounet.tv ab: thematische Schwerpunkte, Veranstaltungen, internationalistische Arbeit, Nachrichten zu wichtigen Kämpfen. Die neue Webseite stellt in den Vordergrund, wie Nutzer:innen sich bei labournet.tv einbringen können. Die Webseite als kostenloses Archiv bleibt bestehen. Mit kuratierten Reihen von Filmen schlägt labournet.tv Videos und Filme vor, die interessieren könnten. Die Themen wechseln nach Bedarf und Aktualität.
20.000 Euro von der Stiftung Menschenwürde und Kommunikation in der Arbeitswelt (verteilt auf die Jahre 2024 bis 2026)

 

Alle Förderzusagen

Nr.
Antragsteller
Projekt-Kurztitel
Volumen
Zusage
1949
Vorbeitungskreis Treffen 2024
FLINTA-Treffen und Solibaustelle
9.950 €
2.400 €
1950
358.347 €
5.000 €
1951
Kurzvideo: "Kleine Krankenhäuser - große Qualität!"
14.200 €
4.500 €
1952
Lutz Taufer
Veranstaltungsreihe: "Frau, schwarz, arm - Schwarzer Feminismus in brasilianischen Favelas"
2.948 €
2.448 €
1953
Vernetzungstreffen der Kollektivbetriebe in Deutschland
48.630 €
3.000 €
1954
Gute Arbeit? - Ein Stadtrundgang zu Arbeitsorten im Wandel
3.500 €
2.160 €
1955
Die Situation der ukrainischen Gewerkschaften
823 €
823 €
1956
Bauhandwerker*innentreffen 2024
Bauhandwerker*innentreffen 2024
16.700 €
2.000 €
1957
Awareness stärken!
Veranstaltung zu Arbeitsbedingungen und Kommerzialisierung im Bereich Awareness
1.320 €
600 €
1958
Veranstaltungsreihe: Vollende die Wende? Ist die AfD noch zu stoppen?
3.130 €
2.944 €
1959
Tina Tripp
Film: Die Schulpsycholog*innen von Friedrichshain-Kreuzberg
5.000 €
4.000 €
1960
CUBE. Your take on Europe
GKN4Future Deutschland
7.960 €
5.000 €
1961
Transparenzinitiative: "Banken als Treiber der Entwaldung"
1.500 €
1.000 €
1962
Aufbau von Aktivitäten im Bereich Social Media
9.000 €
9.000 €
1963
Kampagne: Marikana Next Generation bei der BASF-Hauptversammlung 2024
11.000 €
2.000 €
1964
Zeitungsbeilage: Gemeinnützigkeit statt Profitgier - Eine andere Bahn ist möglich
27.800 €
2.000 €
1965
Ostdeutschland-Konferenz 2024
5.750 €
2.000 €
1966
Elterndiskriminierung und Frauenrechte: Gerechte Bedingungen in der Arbeitswelt schaffen!
8.680 €
3.000 €
1967
local e.V.
Ausstellung: Von Kassel bis Vaca Muerta | Gas-Stopp für Menschenwürde statt Vollgas für Unternehmensprofite
5.890 €
1.500 €
1968
Proteste gegen die Aufspaltung des BAYER-Konzerns anlässlich der Hauptversammlung
27.800 €
2.000 €
1969
 Mechthild Klann
Theater: "Ist das noch normal?"
 5.350 €
1.000 €
1970
Dokumentarfilm Hevîya Lavrio
33.100 €
2.500 €
1971
Kinospot: Profis für Sprache im Film
 7.442 €
1.000 €
1972
Vernetzungstreffen der Kritischen Medizin 2024
12.500 €
1.000 €
1973
Delegationsreise spanischer Betriebsrät:innen nach Deutschland
35.121 €
3.000 €
1974
GKN4Future Germany
Kauf von Anteilen der Genossenschaft „GKN for Future“
10.000 €
4.000 €
1975
 Rupay Dahm
13.898 €
4.000 €
1976
Marvin Bagsby
Rote Zeil: Organisierungsstrategie für Frankfurst größte Einkaufsstraße
11.700 €
3.000 €
1977
Romin Khan
Unterstützung eines Klageverfahrens der Özak-Beschäftigen in Urfa, Türkei
 2.500 €
2.500 €
1978
Günter Triebe
Mauthausenfahrt mit Jugendlichen aus der IG-Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen
10.000 €
5.700 €
1979
Johannes Greß
Journalistische Recherche zu den Folgen von Donau-Kreuzfahrten
11.900 €
4.500 €
1980
Weiterbildungsreihe von und für migrantische Arbeiter:innen
9.945 €
2.000 €
1983
Kooperationsprojekt Gewerkschaften Türkei-Köln
26.000 €
5.000 €
1984
Internationale Solidarität e.V.
Tagung: Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften
13.340 €
4.000 €
1985
No Doubt Media
Vorbereitung und Durchführung des bundesweiten Kinoverleihs für "Wir sind so frei"
13.591 €
500 €
1986
Neuauflage der Broschüre: Fallpauschalensystem und Ökonomisierung der Krankenhäuser
7.850 €
2.500 €
1987
LETsDOK - Filme zur Arbeit
2.800 €
2.000 €
1988
European Worktime Network
Infokampagne: Arbeitszeitverkürzung in Europa
42.500 €
2.000 €
1989
Publikation: Amazon Workers International Zeitschrift 2024
6.500 €
2.000 €
1990
Tagung: Kritische politische Bildung im Ringen um die Zukunft
26.965 €
2.000 €
1991
Speakerstour: Sozialökologischer Wandel über Grenzen hinweg
12.740 €
1.500 €
1992
Linda Beck
Forschung: Migrantische und einheimische Arbeitende in der Baubranche
2.550 €
2.550 €
1993
66.770 €
1.000 €
1994
Gewerkschaftliche Solireisegruppe Griechenland
Solireise: Übersetzungskosten für Dolmetscher:innen
1.800 €
1.800 €
1995
Fachkonferenz gegen Arbeitsunrecht
16.912 €
2.000 €
1996
Tagung: Feministisch, gemeinsam, organisiert
67.840 €
2.500 €
1997
Tagung: BAYER und die Bauernfrage - Profite, Proteste & Perspektiven
13.310 €
2.000 €
1998
Arbeitsrechte in der Textilindustrie und Unternehmensverantwortung
84.792 €
3.000 €
1999
Labour Transfer Summer School
 48.300 €
2.000 €
2000
Selbstorganisation stärken - Agrarökologie gegen Klimawandelfolgen und Agrobusiness verteidigen
17.000 €
2.000 €
2001
Christian Bunke
Tagung Betriebsarbeit in Österreich
3.700 €
2.000 €
2002
Payday e.V.
Litigation against Subcontracting Practices and Migrant Exploitation in the Platform Delivery Sector
 4.000 €
4.000 €
2003
Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften 
Strategiekonferenz 2024
1.900 €
600 €
2004
Awareness stärken! e.V.
Veranstaltung zu Arbeitsbedingungen im Bereich Awareness
1.320 €
1.320 €
2005
Veranstaltungsreihe über die Vereinbarkeit von Familie und Berluf in der Musikbrance
 7.950 €
3.800 €
2006
Dokumentarfilm: Seeds of Hope
129.676 €
4.000 €
2007
Intervention: Das SEZ retten
23.425 €
2.500 €
2008
Berufsbrücke - Migrantische Selbstverwaltung für bessere Arbeitsbedingungen
11.270 €
4.000 €

 

Geförderte Projekte